Wird man dieser Tage nach einem coolen Action-Held gefragt, kann die Antwort mit Blick auf die brillante „John Wick“-Filmreihe eigentlich nur Keanu Reeves lauten. Natürlich gibt es noch einen Haufen anderer nennenswerter Schauspieler in diesem Bereich, der inzwischen 59-Jährige hat sich mit Krachern wie „Speed“ und vor allem auch den wegweisenden „Matrix“-Filmen jedoch unlängst als feste Größe in dem Genre etabliert und soll nach allem was man so hört und liest dazu auch noch ein verdammt sympathischer Kerl sein.

Nun ist der Schauspieler hinter der Rolle aber natürlich nicht wirklich in der Lage, Kugeln aufzuhalten oder mehrere Stockwerke vom Dach zu fallen, nur um daraufhin weiter fleißig Bösewichte wie am Fließband abzuknallen. Am Ende ist Keanu auch nur ein Mensch und als solcher deutlich fragiler als seine Leinwand-Alter-Egos.

Dass er sich nun aber ausgerechnet beim Dreh einer Komödie verletzt hat, erscheint mit Blick auf seine knallharte Action-Filmografie fast schon zynisch.

Pech am Set von „Good Fortune“

Aktuell arbeitet der umtriebige Kanadier gemeinsam mit Aziz Ansari an dessen Regiedebüt „Good Fortune“, einem leichtfüßigen Filmspaß mit Seth Rogen, Keke Palmer und Sandra Oh in weiteren Rollen, in dem Reeves einen Schutzengel spielt. Einen solchen hätte er aber wohl selbst gebraucht, zog sich Reeves während der Dreharbeiten doch eine schwere Verletzung am Knie zu.

In der CBS „Late Show“ erzählte er dem Moderator Stephen Colbert:

„Ich habe eine Szene mit Aziz Ansari und Seth Rogen in kaltem Wasser gefilmt. Ich fand es toll, ich stand da und wir beendeten die Szene, und Sie wissen ja wie es ist, wenn einem kalt ist und man schlurft? […] Ich mache also den kalten Schlurfer in diesem Raum, der mit schützenden Teppichen ausgelegt war. Und dann, genau hier, gab es eine kleine Kante, und mein Fuß verfing sich beim Schlurfen darin. Ich sackte zusammen, aber mein Knie wollte dabei nicht mitmachen. Und dann bin ich in Zeitlupe gefallen. Meine Arme gingen nach vorne, aber dann hat mein Knie versagt, weil es irgendetwas hat, und ich gab ihm den Rest. Meine Patella – die Kniescheibe – knackte wie ein Kartoffelchip.“

Reeves ergänzt, dass er zunächst gar nicht gemerkt habe, verletzt zu sein. Das wurde ihm tatsächlich erst etwas später klar. Trotz all seiner Erfahrung im Action-Segment konstatiert Reeves von daher:

„Comedy ist hart, Mann“.

Im Rahmen der CinemaCom hatte Regisseur und Schauspielkollege Ansari dem anwesenden Publikum ebenfalls schon von den Umständen der Verletzung berichtet und Reeves dabei als „echten Helden“ bezeichnet:

„Er drehte trotzdem alles, außer die Szenen, in denen er Salsa tanzen sollte. Er sagte ‚Ich mach’s!‘, aber wir meinten ‚Keanu, beruhige dich. Wir machen den Salsa, wenn dein Knie geheilt ist.‘“

Ansari ließ es sich aber nicht nehmen, augenzwinkernd darauf hinzuweisen, dass Keanu normalerweise gefährliche Stunts durchführt, ohne „ins Krankenhaus zu müssen oder so“, ihn nun aber ausgerechnet ein Teppich beim Dreh von „Good Fortune“ zu Fall brachte.

„Er hat die Wick-Filme gemacht, all den Matrix-Kram. In ‚Speed‘ hat er versucht, von einem Auto in einen Bus zu springen. Sie haben die Aufnahme nicht verwendet, aber er hat es getan.“