Wollte man bislang sicherstellen, dass ein Brief von der Post bevorzugt behandelt und entsprechend schnell zugestellt wird, konnte man seine Sendung gegen einen Aufpreis zum sogenannten Prio-Brief upgraden. Die Deutsche Post wird dieses Angebot für den schnellen Briefversand zum Jahresende nun aber einstellen, um den Prio Brief künftig durch das teurere Einschreiben zu ersetzen.

Normale Briefe werden außerdem nicht nur ebenfalls teurer, sie werden in Zukunft außerdem auch noch länger unterwegs sein. Im neuen Jahr sollen 95 Prozent des normalen Briefaufkommens bei der Post bis zu drei Werktage für die Zustellung benötigen dürfen – die restlichen fünf Prozent können dann sogar noch länger brauchen, ohne dass dies rechtlich für die Post problematisch wird.

Die Bundesnetzagentur hat darüber hinaus einen Preisanstieg von bis zu 10,48 Prozent genehmigt, was das Porto für einen Standardbrief von aktuell noch 85 Cent auf maximal etwa 94 Cent erhöhen könnte. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Preise sogar noch weiter steigen, sollten Spielräume bei den Tarifen für Geschäftskunden oder Pakete nicht genutzt werden.

Einschreiben ersetzt Prio-Brief

Für wichtige Sendungen, die wie einst der Prio-Brief eine schnelle Zustellung erfordern, empfiehlt die Deutsche Post nun das Einschreiben. Dieses hat den Vorteil, dass mit der Zustellung auch eine entsprechende Bestätigung einhergeht, doch diesen Service lässt sich die Post versilbern.

Ein Einwurf-Einschreiben kostet derzeit mindestens 2,35 Euro extra, während für ein Einschreiben mit Empfängerunterschrift nach heutigem Stand 2,65 Euro zusätzlich anfallen. Ab 2025 wird es jedoch nicht mehr möglich sein, eine eigenhändige Unterschrift des Empfängers zu verlangen.

Ob die Preise für Einschreiben zum Jahreswechsel gegebenenfalls noch angepasst werden, ist bislang unklar. Unabhängig davon wird der Preis für einen Brief, der mit hoher Wahrscheinlichkeit am nächsten Werktag ankommt, ab dem nächsten Jahr mehr als drei Euro betragen – eine deutliche Steigerung gegenüber den aktuellen Kosten.

Auch eine Preiserhöhung für Pakete, die über DHL versendet werden, ist mit Blick auf die Neuregelungen der Bundesnetzagentur ab dem Jahreswechsel wahrscheinlich. Diese hat einen Anstieg von bis zu 7,21 Prozent genehmigt. Für Geschäftskunden wurden die Preise bereits angehoben.