Mit Blick auf die zunehmende Anzahl an Rückrufmeldungen, fragt man sich allmählich, ob Autos dieser Tage mit weniger Umsicht gebaut werden, als es noch früher üblich war. Womöglich ist aber auch bloß auch das immer komplexere Zusammenspiel der vielen modernen Software-Systeme Fluch und Segen zugleich.

Und so kommt es dann, dass Stellantis jüngst erneut eine große Rückrufaktion für Fahrzeuge der Marken Opel, Peugeot, DS und Citroën starten musste. Betroffen sind diesmal Modelle aus den Baujahren 2019 bis 2021.

Verantwortlich für diese Maßnahme ist ein Software-Fehler im Batteriemanagement-Steuergerät. Dieses kann anscheinend bestimmte Defekte nicht erkennen, was mit einer erhöhten Brandgefahr einhergeht. Die betroffenen Fahrzeuge müssen von daher in die Werkstätten gebracht werden, damit dort entsprechende Updates vorgenommen werden können.

Auf Anfrage von „auto-motor-und-sport.de“ erklärte Stellantis: „Der Hersteller tauscht bei den betroffenen Fahrzeugen kostenfrei die Antriebsbatterie aus.“ Falls ein Over-the-Air-Update (OTA) erforderlich ist, so der Hersteller weiter, kann der Werkstattaufenthalt bis zu sechs Stunden dauern.

Warum die Angelegenheit ob einer Online-Aktualisierung so viel Zeit in Anspruch nehmen soll, erklärt der Autobauer jedoch nicht. Immerhin konnte Stellantis aber versichern, dass bisher weder Sach- noch Personenschäden durch diesen Fehler bekannt geworden sind.

Die Rückrufaktion betrifft konkret folgende Modelle:

  • Opel Grandland X der Baujahre 2019 bis 2021 (2.344 weltweit, davon 478 in Deutschland)
  • Citroën C5 Aircross der Baujahre 2020 und 2021 (1.927 weltweit, davon 86 in Deutschland)
  • DS7 (Plug-in-Hybrid) der Baujahre 2019 bis 2021 (940 weltweit, davon 78 in Deutschland)
  • Peugeot 508 und 3008 der Baujahre 2019 bis 2021 (4.634 weltweit, davon 223 in Deutschland)

Im April 2024 hatte es schon einmal eine Rückrufaktion wegen Softwarefehlern in der Motorsteuerung bei eben diesen Marken gegeben. Betroffen waren seinerzeit 170.000 Fahrzeuge Die damals vorgenommene Aktualisierung der Software scheint bei einigen Baureihen nun aber neue Fehler verursacht zu haben, die im Nachgang behoben werden müssen. Ähnliche Probleme traten auch bereits 2023 auf.

Weitere Probleme bei Chrysler

Zusätzlich muss sich Stellantis außerdem mit neuen Problemen bei seiner Marke Chrysler herumschlagen, ist doch auch der Pacifica Plug-in-Minivan der Baujahre 2017 bis 2021 von Brandgefahr betroffen. Schuld sind in diesem Fall Anomalien in einzelnen Zellen des Akkupacks.

Stellantis arbeitet aktuell bereits an einem Update, das die Software in der Lage versetzen soll, diese Probleme zu erkennen. Sollte daraufhin ein entsprechender Fehler festgestellt werden, wird die Batterie ausgetauscht.

Die Lage scheint ernst zu sein, ansonsten hätte Stellantis die rund 24.000 betroffenen Fahrzeugbesitzer wohl nicht gebeten, nicht in der Nähe von Gebäuden zu parken. Einzelne Kunden haben zudem bereits von Rauchentwicklung bei ihren Fahrzeugen berichtet. Da 19.500 der betroffenen Minivans in den USA zugelassen sind, ist die Zahl der fehlerhaften Fahrzeuge hierzulande aber sehr gering.