Hatte man einst das eine oder andere Abonnement für eine Zeitschrift – wenn überhaupt –, kann man sich dem Geschäftsmodell in Zeiten des Gamings und Streamings kaum noch entziehen. Dass sich mit monatlichen Gebühren gutes und vor allem zuverlässiges Geld verdienen lässt, ist aber auch andere Branchen nicht entgangen.

Erst waren es die Autobauer, und nun versuchen auch noch Anbieter von Geschirrspülern ihren Kunden ein Abo-Modell schmackhaft zu machen. Ihr habt richtig gelesen: Wie unter anderem der „Stern“ berichtete, möchte ein Schweizer Hersteller Extra-Geld für spezielle Funktionen seines Reinigungsgerätes.

Nachdem die alte Spülmaschine einer Hausverwaltung ihren Geist aufgegeben hatte, wurde einem Mieter eine neue Geschirrspülmaschine der Marke V-Zug zur Verfügung gestellt. Ein Installateur sorgte dafür, dass das Gerät korrekt angeschlossen wird, dem Mieter oblag es nun, die Software des Geräts über eine Smartphone-App zu verwalten.

Einige Wochen nach der Inbetriebnahme stellte der Mieter plötzlich fest, dass neue Funktionen zwar verfügbar, diese jedoch hinter einer Paywall versteckt waren – also einer Bezahlschranke, die sich nur mit zusätzlichem Geld öffnen lässt. Dem SRF-Verbrauchermagazi „Espresso“ zufolge, verlangte der Hersteller für den Zugang zu zusätzlichen Programmen 12 Franken pro Jahr.

Zu den angebotenen Features gehörten dabei Optionen wie „Intensiv Plus“ oder spezielle Reinigungsprogramme für Biergläser und spülmaschinenfeste Spielzeuge. Außerdem gab es die Möglichkeit, mit der Maschine Teller zu wärmen.

Beliebtes Angebot

Auf Nachfrage beim Hersteller V-Zug bestätigte das Unternehmen, dass in den neuesten Modellen von Spülmaschinen, Waschmaschinen und Trocknern solche Abonnement-Modelle integriert sind, um den Verbrauchern eine flexible Nutzung der Funktionen zu ermöglichen. Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte: „Wir haben dieses Modell kürzlich eingeführt und die V-Upgrade-Angebote erfreuen sich bereits großer Beliebtheit.“

Allerdings gilt dies zunächst nur für die Schweiz, wo Vermieter und Verwaltungen häufig die Innenausstattung der Wohnungen übernehmen und dabei die meist die günstigen Basismodelle wählen. Wer also dennoch Extras wünscht, kann diese dann via Abo doch noch beziehen.

Die zusätzlichen Programme seien für nur einen Franken pro Monat erhältlich, wobei das Unternehmen Anpassungen an der Preisstruktur nicht ausschließt. Allerdings umfasse dies ausschließlich „Spezialprogramme, die nicht alle Menschen haben wollen“, wie die Sprecherin betont. Die normalen Grundfunktionen beherrsche jedes Gerät auch weiterhin.

Auch andere Hersteller von smarten Haushaltsgeräten haben softwareseitige Feature-Updates im Programm. Im Gegensatz zu V-Zug bieten Wettbewerber wie Miele alle zusätzlichen Optionen und Updates allerdings kostenfrei an. Miele gab an, dass sämtliche Optionen über eine hauseigene App freigeschaltet werden können, ohne zusätzliche Gebühren. Auch Electrolux erklärte, derzeit keine kostenpflichtigen Abos anzubieten.