Wie so viele andere Wirtschaftszweige dieser Tage, steht auch die Braubranche aktuell unter einem hohen Preisdruck. Um etwas Dampf vom Kessel zu lassen, trägt man die zusätzlichen Kosten an den Kunden weiter, was vor allem im letzten Jahr zu deutlichen Preissteigerungen beim Bier geführt hat.

Und nun steht bereits die nächste Runde an der Preisschraube an – diesmal seitens der Haus Cramer Gruppe. Das traditionsreiche Familienunternehmen zählt mit Warsteiner als große Flaggschiffmarke zu den bekanntesten und einflussreichsten Brauereigruppen Deutschlands, hat mit König Ludwig, Frankenheim, Oberbräu, Herforder und Paderborner aber auch noch viele weitere Biersorten im Programm.

Wie es heißt, möchte die Haus Cramer Gruppe die Preise für Fassbier dieser Marken auf den Hektoliter gerechnet ab dem 1. Oktober anheben. Ausdrücklich nicht von der Erhöhung betroffen sollen laut der Fachzeitschrift „Getränke News“ hingegen die Flaschenbierprodukte sein. Hier bleibt also vorerst alles beim Alten.

Fassbier wird abermals teurer

Nachdem die Unternehmens-Gruppe die Preise für das Warsteiner-Fassbier bereits im Februar 2023 um 20 Euro pro Hektoliter erhöht hatte, werden Warsteiner und Oberbräu vom Fass damit nun um weitere 9,80 Euro pro Hektoliter teurer, während der Preis für König Ludwig um 12,80 Euro pro Hektoliter steigt.

Diese Entscheidung wird von der Haus Cramer Gruppe mit gestiegenen Kosten in allen relevanten Bereichen begründet. Insbesondere Material-, Energie- und Logistikkosten hätten die Produktionskosten erheblich beeinflusst. In einer Mitteilung an die Kunden erklärte die Großbrauerei, dass die Preisanpassung notwendig sei, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu sichern.

Konkret heißt es darin: „Die Braubranche ist weiterhin mit hohen Kosten in allen relevanten Bereichen konfrontiert. Dies führt dazu, dass die Herstellkosten unserer Produkte davon enorm beeinflusst werden. Trotz stetiger Maßnahmen und Bemühungen, diese Kosten über relevante Einsparpotenziale zu kompensieren, sehen wir uns veranlasst, unsere Abgabepreise anzupassen.“

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass andere Brauereien diesen Schritt nun als Vorbild nehmen, und ebenfalls weitere Preiserhöhungen in Erwägung ziehen, immerhin lastet der Wirtschaftsdruck auf der gesamtdeutschen Industrie. Vor allem Kleinbetriebe können diesem jedoch kaum standhalten, so dass im letzten Jahr diverse Traditionsbrauereien ihre Pforten schließen mussten.