Es ist eines der größten Streitthemen zwischen den Bundesliga-Ultras und der DFL: Pyrotechnik. Diese gilt zwar als verboten, das hindert die Fans aber nicht daran, immer wieder Rauchtöpfe oder Bengalos in die Stadien zu schmuggeln.

Wer hier am längeren Hebel sitzt, lässt sich von daher nur schwer beantworten. Fakt ist aber, dass die entsprechenden Klubs es letztlich ausbaden müssen und vom Deutschen Fußball Bund immer wieder zu hohen Strafen verdonnert werden.

Laut einem Bericht der „Bild“ scheint man bei der DFL nun aber offenbar darüber nachzudenken, nicht mehr den Weg der ewigen Strafe zu gehen, sondern den einer Teilöffnung. Wie es heißt, befände sich die Geschäftsführung dazu aktuell im Austausch mit Norwegens Liga-Verband.

Vorbild Norwegen

Dort haben die Behörden einem zweijährigen Pilotprojekt nämlich über eine Ausnahmegenehmigung grünes Licht erteilt, welches das legale Abbrennen von Pyrotechnik in den Stadien der Erst- und Zweitligisten erlaubt. Das allerdings nur unter diversen Bedingungen.

Dazu gehört, dass Personen nur dann Pyrotechnik zünden dürfen, wenn sie mindestens 18 Jahre alt, nüchtern und identifizierbar sind. Zudem ist nur der Einsatz zertifizierter Pyrotechnik gestattet und das auch nur in maximal zwei markierten Bereichen im Stadion in der Nähe der Ultras. Ferner ist im Falle von Bengalos ein Mindestabstand von einem Meter zu anderen Fans einzuhalten, auch müssen ausreichend Löschvorrichtungen vorhanden sein.

Das Projekt läuft vorerst über die Saisons 2024 und 2025. Kommt es dabei zu Verstößen, müssen die Klubs entsprechend eines Regelwerkes sanktionieren.

Auch ein Modell für Deutschland?

Das wird sich womöglich bald herausstellen. Denn in Kürze steht in Deutschland ein Spitzentreffen von Politik mit DFL und DFB zum Thema Gewalttäter und Pyrotechnik im Fußball an, anlässlich dessen das Thema sicherlich auf den Tisch kommt. Laut der „Bild“ sollen aber auch im Falle einer regulierten Pyro-Teilöffnung gefährliche Raketen und Böller verboten bleiben.

Ein weiteres Thema der von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als Vorsitzendem der Sportministerkonferenz der Länder einberufenen Konferenz dürfte ferner sein, wie man mit den Bußgeldern umgeht, die im Falle Widerrechtlich gezündeter Pyrotechnik fällig werden.

Während diese etwa in Österreich – wo Ultras mit einer Ausnahmegenehmigung Feuerwerk nur im kontrollieren Rahmen abbrennen dürfen – in einem Sicherheitstopf landen, aus dem Zuschüsse für die Ligavereine verteilt werden, um die jeweiligen Stadien sicherer zu machen, gehen diese hierzulande zweckentfremdet an die DFB-Stiftungen, was immer wieder für Kritik vonseiten der DFL-Bosse sorgt.