Resident Evil 4 Gold Edition im Test für PS5
Mit Resident Evil 4 erfand sich die zuvor ins Straucheln geratene Videospielserie im Jahr 2005 nicht nur neu, die Macher im Hause Capcom erschufen auch noch ein zeitloses Meisterwerk, welches fortan als Blaupause für eine neue Generation Third-Person-Action-Titel dienen sollte. Im Zuge der Remake-Politik der Spieleschmiede wurde der Titel 18 Jahre später neu aufgelegt und später um Extra-DLCs und die ursprünglich noch vom Start weg verfügbare Bonusepisode Assignment Ada ergänzt – ebenfalls neu interpretiert unter dem Titel Separate Ways.
Und nun, gut ein weiteres Jahr später, kommt mit Resident Evil 4 Gold Edition das aktuelle Komplettwerk gebündelt in den Handel. Am 9. Februar erschien dieses bereits in digitaler Form, nun ist aber auch eine physische Version verfügbar, was vor allem für Sammler interessant sein dürfte.
Doch für eben jene haben wir direkt ein kleine Hiobsbotschaft: Zwar erhält man mit dem Kauf neben dem Hauptspiel auch das Extra-DLC-Pack mit zusätzlichen Charakter-Outfits, Waffen und Items sowie besagter Bonus-Episode mit Ada Wong, der Zusatzcontent liegt jedoch lediglich in Form eines Download-Codes bei und befindet sich nicht direkt auf der Disc.
Frische Klamotten und neue Waffen
Wer sich daran hingegen nicht stört, darf sich nicht nur auf neue Klamotten für Ashley und Leon und ein paar passende Grafikfilter freuen, mit der treffsicheren „Wächter Nr. 9“ Handfeuerwaffe und der abgesägten Schrotflinte „Schädelschüttler“ wird auch das Arsenal um zwei zuverlässige Lebensretter erweitert, die sich nahtlos ins Spiel einfügen.
Zu finden sind diese nach dem Einlösen des Codes im Zuge der Hauptgeschichte im Speichermenü der überall im Spiel verteilten Schreibmaschinen – in der Bonusepisode Separate Ways können die neuen Waffen allerdings nicht benutzt werden.
Mit der Einbindung des Extra-DLCs ist es außerdem möglich, den modernen Spielsound gegen den ursprünglichen Soundtrack und die originalen Soundeffekte des ursprünglichen Resident Evil 4 aus dem Jahr 2005 auszutauschen. Dank einer entsprechenden Erweiterung lassen sich im Hauptspiel außerdem eine Reihe neuer Schätze finden.
Getrennte Wege
Am interessantesten ist aber natürlich die Bonus-Episode mit Ada Wong. Während Leon S. Kennedy im Hauptspiel in einem spanischen Dorf nach der entführten Tochter des amerikanischen Präsidenten sucht, und sich dort mit den von einem bösartigen Parasiten befallenen Einwohnern und einem Sektenkult rumschlagen muss, trifft er immer wieder auf die zwielichtige Agentin Ada Wong, die ihrer eigenen Agenda, beziehungsweise den Befehlen von Oberschurke Albert Wesker folgt.
Trifft man im Hauptspiel lediglich vereinzelt auf die wehrhafte Dame, erzählt die Bonus-Episode die gesamte Geschichte und lässt uns Ada dazu direkt steuern. Und das in einem für ein DLC erstaunlich umfangreichen Abenteuer, ist man mit Separate Ways doch gut sechs bis acht Stunden beschäftigt, was in etwa einen Drittel der Spielzeit entspricht, welche das Hauptspiel umfasst – je nach Spielweise natürlich.
Angehen sollte man die Bonus-Episode allerdings erst nach Abschluss der Story mit Leon, da es bei Ada direkt zur Sache geht und sehr hilfreich ist, wenn man bereits weiß, wie man dem Gegnervolk beizukommen hat. Auch ein an den guten alten Nemesis erinnernder Boss hat es exklusiv auf die dunkelhaarige Agentin abgesehen und fordert euch immer wieder zu einem Tänzchen.
Ada beginnt mit einer einfachen Pistole, einer Maschinenpistole und einem Messer, findet im Laufe des Abenteuers aber natürlich noch eine ganze Reihe weiterer Krachmacher. Spielt man Separate Ways zudem auf der Schwierigkeitsstufe Profi mit einer Bewertung von A durch, lockt zudem der kultige Chicago Sweeper auch für das Hauptspiel. Außerdem verfügt Ada über einen praktischen Enterhaken, der jedoch nur an vorgegeben Stellen im Spiel zum Einsatz kommt und nicht frei benutzt werden kann.
Insgesamt reichert Separate Ways mit seiner flott erzählten Geschichte, einer Reihe von interessanten Zusatzaufgaben und neuen Geheimnissen sowie Gegnern das Hauptspiel gelungen an. Neue Locations solltet ihr dabei zwar nicht erwarten, Spaß macht es aber allemal, sich mit der agilen Asiatin quasi im Schnelldurchlauf erneut durch die Hotspots des Spiels zu kämpfen und dabei einige offene Fragen zu klären.
Ein Klassiker in seiner besten Form
Das Hauptspiel bleibt indes so großartig wie eh und je und kommt in der Remake-Version in seiner bislang besten Form daher. Nicht nur zaubert die RE-Engine gelungene Lichtstimmungen, vielfältige Details und herrlich schaurige Gegnermodelle in 4K auf den Bildschirm, auch das überarbeitete Pacing ist ausgezeichnet ausbalanciert.
Wer das Original kennt, wird sich dennoch direkt wieder wie zuhause fühlen und die vielen Komfortverbesserungen vor allem in Sachen Steuerung und Inventarmanagement zu schätzen wissen. Der gelungene VR-Modus auf der PS5 ist für Besitzer des Playstation VR2-Headsets übrigens kostenlos verfügbar und eine gelungene Dreingabe.
Wer das Remake von Resident Evil 4 also noch nicht gespielt hat, dem bietet sich mit der Gold Edition nun die ideale Gelegenheit, dies nachzuholen – und das für faire 49,99 Euro!