Amazon hat einem beliebten Trick einen Riegel vorgeschoben, dank dem findige Besteller von einer kostenlose Lieferung auch ohne kostenpflichtige Prime-Mitgliedschaft profitieren konnten. Dazu war es lediglich nötig, als Abholadresse eine Packstation von DHL oder Amazon anzugeben.

Dieser Service war bislang nämlich kostenfrei, mit sofortiger Wirkung hat das Unternehmen jedoch eine Gebühr von 1,99 Euro pro Sendung festgelegt. Erst ab einem Mindestbestellwert von 39 Euro wird die Lieferung wieder Versandkostenfrei.

Diese Regelung gilt unabhängig von der Art der Sendung, mit Ausnahme von bestimmten Artikeln wie Büchern und Kindle-Geräten, die weiterhin gratis versendet werden. Für Lieferungen direkt an die Haustür bleibt die Gebühr unverändert bei 3,99 Euro, während Prime-Kunden auch weiterhin kostenlos beliefert werden.

Gegenüber dem „Spiegel“ erklärte Amazon:

„Die Einführung eines Mindestbestellwerts für kostenfreie Lieferungen an Abholstationen ist keine Entscheidung, die wir leichtfertig treffen.Wie jedes Unternehmen überprüfen wir jedoch regelmäßig unsere Preisstruktur und nehmen gegebenenfalls Anpassungen vor. Wir tun dies mit dem Ziel, Kundinnen und Kunden einen größeren Mehrwert zu bieten.“

Ein Blick ins Lager der Konkurrenz zeigt, dass etwa der chinesische Billiganbieter Temu generell versandkostenfreie Lieferungen anbietet, dafür aber auch einen Mindestbestellwert von 25 Euro voraussetzt und keine westlichen Markenprodukte anbietet. Zudem ist hier mit deutlich längeren Lieferzeiten von meist über eine Woche zu rechnen, während Amazon oft bereits am nächsten Tag liefern kann.