Im Putz-Modus

Abermals stehen zudem drei voreingestellte Wischmodi zur Verfügung, die über einen Knopfdruck am Griff des Stretch S6 gewechselt werden können. Standardmäßig startet der Saugwischer im Auto-Modus und passt dabei die Leistung und den Wasserdurchfluss auf Basis der von den Sensoren erfassten Verschmutzung automatisch an, die über den Ring auf dem Display visualisiert wird.

Um hartnäckigem Schmutz beizukommen, bietet sich hingegen der Max-Modus an, der die Parameter voll aufdreht, dabei aber auch den Akku strapaziert und die Laufzeit nahezu halbiert. Dritter im Bunde ist der Saug-Modus, bei dem der Wasserzufluss ausgesetzt wird, um Feuchtigkeit lediglich aufzusaugen.

Via App erhält man zudem Zugriff auf den sogenannten „Custom-Modus“, den wir am Smartphone nach unseren Wünschen justieren und auf das Gerät übertragen können. Unserer Erfahrung nach handelt es sich dabei jedoch nur um ein nettes Gimmick ohne wirklichen Mehrwert. Der Auto-Modus macht einen guten Job, und sollte das wirklich mal nicht reichen, ist der Max-Modus ohnehin unumgänglich.

Voll geladen ist der Stretch S6 innerhalb von vier bis fünf Stunden, maximal stehen um die 40 Minuten Betriebszeit auf der Uhr, die wie gesagt jedoch deutlich geringer ausfallen, wenn man permanent im Max-Modus unterwegs ist.

Im regulären Alltagsbetrieb, bei dem man je nach Bedarf durch die Modi wechselt, ist nach einer komplett „verwischten“ Frischwasserladung des 0,8-Liter-Wassertanks noch ausreichend Saft für eine kleine zweite Runde im Akku, so dass wir unsere 150 m2 problemlos sauber bekommen haben. Ist man ausshließlich im Auto-Modus unterwegs, sind gar bis zu 230 m2 drin. Zu bedenken ist dabei jedoch, dass man mindestens 20 Prozent Akku für die Selbstreinigung aufsparen sollte – unserer Erfahrung nach sogar noch etwas mehr.

FlashDry rockt!

Nach dem Putzen stellen wir den Saugwischer einfach wieder auf seine Ladestation und aktivieren die FlashDry-Funktion. Im Zuge dieser werden Bürste und Rohr erst einmal zwei Minuten lang mit 70°C heißem Frischwasser gereinigt und anschließend fünf weitere Minuten lang mit 70°C heißer Luft getrocknet. Am Ende ist die Walze wieder schön sauber und – wir können es nicht anders sagen – fluffig. Unangenehme Gerüche und Bakterienbildung sind damit ausgeschlossen, das Ergebnis spricht für sich.

Wie sich zeigte, reichten 20 Prozent Restakku jedoch lediglich für den ersten Schritt der Selbstreinigung. Die Trocknung wird in diesem Fall erst einmal in die Warteschlange geschickt, bis der Akku wieder genug Power hat. Bei 22 Prozent setzt der Stretch S6 den Prozess dann aber automatisch fort; entgegen unserer Befürchtung muss man also nicht auf die Anzeige achten, um die Gerätereinigung aktiv noch einmal anzustoßen.

Hinsichtlich der Verarbeitung und Passform der einzelnen Komponenten gibt der Tineco- Nass/Trockensauger abermals nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Das verwendete Material findet einen guten Kompromiss zwischen Stabilität und Gewicht und fühlt sich wertig an, die wechselbaren Bauteile lassen sich zum Befüllen oder zu Reinigungszwecken problemlos entnehmen und wieder einklinken, im Betrieb ist der Saugwischer nicht lauter als ein Fön – wenngleich es im Zuge der Selbstreinigung dann doch etwas lauter wird.

In Sachen Zubehör ist Tineco inzwischen deutlich aufgeräumter, was wir ausdrücklich begrüßen. Neben dem Gerät sowie der Trocknungs- und Ladestation stecken in dem Paket noch eine Ersatzbürstenrolle, ein praktisches Reinigungswerkzeug nach Art eines Pfeifenreinigers, ein zusätzlicher Trockenfilter und die übliche 500-ml-Flasche mit der erstaunlich effektiven Tineco Reinigungslösung.

Auch in Sachen App-Anbindung gibt sich Tineco zunehmend zurückhaltend, was mit Blick auf den Einsatzzweck des Stretch S6 auch nachvollziehbar ist. Alle für den Betrieb relevanten Funktionen kann man am Gerät selbst justieren, so dass man die Zusatzfeatures der App, wie etwa das Reinigungsprotokoll oder den besagten Custom-Modus, vielleicht einmal benutzt und dann nie wieder.

Fazit:

Geniales Teil – Mit dem Floor One Stretch S6 löst Tineco eines der größten Probleme moderner Saugwischer. Diese kommen bau- und funktionsbedingt nämlich normalerweise nicht unter Möbel, dank seines cleveren 180°-Flachdesigns lässt sich der neue Saugwischer nun jedoch gänzlich flach auf den Boden legen und arbeitet dabei wie gewohnt weiter.

Zwar fallen dafür einige liebgewonnene Funktionen weg, wie etwa der bidirektionale Antrieb oder die praktische LED-Bodenausleuchtung, das macht die enorme Flexibilität beim Reinigen von Bereichen, die sonst kaum Tageslicht sehen, aber allemal wett – zumal der Stretch S6 durch den versetzten Frischwassertank im Betrieb sogar noch etwas leichter wird und in Sachen Komfortfunktionen ansonsten kaum Kompromisse macht.

Dazu gehören etwa die breite Bürstenrolle, die eine dreiseitige Kantenreinigung von bis zu 0,5 Zentimeter ermöglicht, der ikonische iLoop-Schmutzsensor, die MHCBS-Technologie, welche die Walze im Betrieb durchgängig mit Frischwasser umspült, und vor allem die ungemein nützliche FlashDry-Selbstreinigung zur Vorbeugung von Gerüchen und Bakterien.

Da auch die Verarbeitung gewohnt hochwertig und benutzerfreundlich ausfällt, die Akkulaufzeit von bis zu 40 Minuten passt und die guten Reinigungsergebnisse für sich sprechen, ist der Tineco Floor One Stretch S6 im Bereich der Nass- und Trockensauger erste Wahl für alle, die Wert auf eine wortwörtlich vollumfängliche und gleichzeitig auch komfortable Bodenreinigung legen.

Der Floor One Stretch S6 ist für eine UVP von 599 Euro auf Amazon oder unter diesem Link im offiziellen Tineco Onlineshop erhältlich.